Wie wär’s: Morgens unkompliziert Lieblingsklamotten aus einem aufgeräumten Kleiderschrank zupfen. Klar, frisch und reflektiert in den Tag starten – körperlich und geistig.  Entspannt in deiner aufgeräumten Bude arbeiten oder relaxen. Und zusätzlich die Umwelt clean halten. Wenn das für dich gut klingt, lass losstarten mit einer Minimalismus Challenge! 30 Tage raus aus der Komfortzone und danach: einfach leben.

Warum willst du minimalistischer leben?

Gerade zu Anfang der Minimalismus Challenge hilft dir die Frage nach dem Warum. Weshalb willst du minimalistischer leben? Doch nicht nur, weil du den „Trend“ mitgemacht haben willst. Setz dich am besten gleich nach dem Lesen dieses Beitrags hin und frag dich, ob und warum du die Challenge mitmachen möchtest. So bleibst du im Zweifel leichter dran: Eines schönen Samstags wirklich deine Rumpelkammer aufräumen? Anstatt dir auf dem Sofa einen Netflix Marathon zu genehmigen? Hm … Als Entscheidungshilfe führe ich im Folgenden mal ein paar gute Gründe für einen minimalistischen Lebensstil auf.       

Leichter Entscheidungen treffen und Zeit sparen

Minimalismus Challenge: Kleiderstange minimalistischGerade als Unternehmer und Selbstständige haben wir so viel zu entscheiden. Da können wir uns das Leben durch weniger zu entscheidende Dinge erleichtern. Wenn du ein kleines, feines Sortiment an Kleidung im Schrank hängen hast, sparst du Zeit und Mühe bei der Auswahl. Und kannst infolgedessen länger schlafen, meditieren oder in Ruhe frühstücken.

Auch das ist Minimalismus: Fokussiere dich für bestimmte Zeiträume auf ein oder wenige übergeordnete Punkte im Leben. Zum Beispiel Familie, Business, Teilbereiche des Business, Sport, Ernährung, Entspannung. Reduziere dann die möglichen Beschäftigungsarten auf Dinge, die deinem Fokus entsprechen. So hast du weniger Probleme, dich in einzelnen Situationen zu entscheiden: Gehst du lieber mit Freundinnen weg oder verbringst du Zeit mit deiner Familie bzw. deinem Partner? Schläfst du aus oder gehst du vor dem Frühstück eine Runde Joggen? Nimmst du als Unternehmer*in jeden Auftrag an, der dir angeboten wird, oder reservierst du einen Teil deiner Arbeitszeit fürs Marketing?

Grundwerte definieren und sich selbst kennenlernen

Einzelne Entscheidungen werden also einfacher, wenn wir zuvor Grundlegendes festgelegt haben. Während der Challenge kannst du schon Einiges klären. Tag für Tag beschäftigst du dich mit einem anderen Schwerpunkt: Was sind deine Lieblingskleider? Welche Sachen brauchst du wirklich? Worauf willst du deinen Fokus setzen?  

Wir können sogar noch einen Schritt zurückgehen und uns fragen, was unsere fünf Grundwerte im Leben sind (-> Hier klicken, um eine Liste möglicher Werte zur Auswahl aufzurufen). Das hilft dann dabei, die Frage nach unserem Fokus zu beantworten – was ist uns zurzeit am wichtigsten? Welche Klamotten und anderen Gegenstände passen zu unseren Werten? Vielleicht haben sich diese auch im Laufe der Zeit geändert und machen Dinge aus der Vergangenheit in unserem Leben nun überflüssig.

Gehst du den Weg des Minimalismus, hast du die Chance, dich selbst besser kennenzulernen. Indem du nicht nur mechanisch aufräumst, sondern in dich hineinhorchst, reflektierst und bestehende Dinge, Glaubenssätze und Werte hinterfragst.

Zusammenfassung To Do:

  1. Warum willst du bei der Minimalismus Challenge mitmachen?
  2. Die fünf Grundwerte in deinem Leben festlegen
  3. 30 Tage auf Basis deiner Werte Dinge aussortieren und minimalistischer leben (Anleitung)

Weniger Schnickschnack, mehr Fokus

Ein weiterer wichtiger Grund für einen minimalistischen Lifestyle: Du vertrödelst keine Zeit mehr mit Überflüssigem. Ich jedenfalls hab keine Lust mehr zu putzen, zu bügeln und aufzuräumen, während ich eigentlich den nächsten Blogartikel schreiben möchte. Oder mich mit Freund*innen treffen, Sport machen, ein leckeres Essen kochen will … Halt all das, wofür wir vermeintlich keine Zeit haben.
Ich suche ständig nach irgendwelchen Unterlagen – um dann vom Verwaltungskram schon völlig entnervt zu sein, bevor ich überhaupt damit angefangen habe.
Mich machen auch lange Sessions morgens vor dem Kleiderschrank ungeduldig. Und du so? Alles wird einfacher, wenn wir weniger Gegenstände haben. Wir müssen Weniger aufräumen und sauber halten. Entscheidungen fallen leichter (siehe oben).

Der Wohlfühlfaktor

Die meisten von uns fühlen sich wohler, wenn die Dinge geordnet sind und die Wohnung aufgeräumt ist. Wenn das mal kein Grund ist, „Tabula rasa“ zu machen. Zu meiner Abendroutine gehört mittlerweile, das Geschirr abzuspülen und die Wohnung ein wenig aufzuräumen. Und wer freut sich morgens nicht über eine saubere Küche und einen cleanen Schreibtisch? Da hab ich immer das Mantra der Podcasterin Laura Malina Seiler im Ohr: Tue heute etwas, worüber du dich morgen freuen wirst.

Auch wenn wir aus dem Urlaub zurückkommen, können wir unser Fernweh viel besser durch ein heimelig-aufgeräumtes Zuhause verwinden. Heimkehren in die Komfortzone kann so schön sein!

Hängematte minimalistisch

Mehr Freiheit, weniger Ballast

Durch einen einfachen Lebensstil wird zum Einen der Kopf freier und zum Anderen kannst du dich freier bewegen! Ob uns das bewusst ist oder nicht – Besitz belastet. Wir müssen uns darum kümmern, oder haben im Hinterkopf, dass wir uns darum kümmern müssten. Tun wir’s nicht, herrscht schnell Chaos. Vielleicht haben wir auch Angst, unsere Besitztümer zu verlieren oder wollen sie beschützen.

Ich selbst rechne nicht damit, für ewig in meinem derzeitigen Domizil zu wohnen. Ich möchte mich auf eine Reise begeben oder umziehen können, ohne mir viele Gedanken über meinen Besitz machen zu müssen. Ich möchte nur das Notwendige und vielleicht ein paar ausgewählte Dinge besitzen, über die ich mich täglich freue.

Schubladen grünIch möchte auch nicht mehr irgendwelche vergessenen Gegenstände in Schubladen rumliegen haben, mit denen ich irgendwann mal was anstellen wollte. Das macht unruhig und unser Kopf liebt die Kontrolle. Wenn wir nichts zu kontrollieren haben, brauchen wir uns auch keine Gedanken darum machen.

Was passiert zum Beispiel, wenn zwei Menschen zusammen ziehen? Und wenn sie auseinanderziehen? Im einen Fall will niemand auf seinen Besitz verzichten, obwohl in der neuen Wohnung nicht genug Platz für zwei Besitztümer vorhanden ist. Auch wenn wir das „wie Erwachsene“ regeln – haben wir in Gedanken nicht doch Verlustängste oder Ansprüche auf unser Eigentum? Im anderen Fall ist es ähnlich. Wir wollen beim Auszug Dinge behalten, die scheinbar zu uns gehören. Sich von etwas trennen ist schwierig. Sich von nix trennen zu müssen, ist einfacher. Noch fortgeschrittener wären diejenigen, die ihr Herz gar nicht erst an Gegenstände hängen, nicht über alles die Kontrolle haben müssen und anderen Menschen gegenüber großzügig sind. Aber dazu vielleicht mehr in einem anderen Minimalismuskapitel.    

Zur Illustration noch eins: Worüber streiten sich Kinder? Vor Kurzem sah ich den Film „Babys“. Der Regisseur Thomas Balmès hatte über Jahre hinweg das Aufwachsen von Babys in vier verschiedenen Kulturen gefilmt: in Namibia, den USA, Tokio und der Mongolei. Im Interview erzählt er, dass sich das namibische Baby als Einziges nie mit anderen Kindern gestritten habe. Mit einer Ausnahme: Als es sich mit seinem Bruder um eine Plastikflasche kabbelte, die der Regisseur mitgebracht hatte. Das kleine Kind aus dem Volk der Himba wurde von seinen Eltern extrem einfach, traditionell und bewusst ohne Gegenstände aus der „zivilisierten Kultur“ aufgezogen. Erst als so ein Gegenstand auftauchte, gab es Zoff darum.      

Schriftzug Time for Change

Vergangenheit loslassen, Platz für Neues schaffen

Nicht zuletzt machen wir beim Entrümpeln Platz für Neues. Indem wir die Vergangenheit loslassen, ist ein Neuanfang möglich. Entweder füllen wir die neu geschaffene Leere gar nicht erst wieder mit neuem „Stoff“. Oder aber wir ersetzen das Alte bewusst nach und nach durch Dinge, die im Hier und Jetzt wirklich Sinn für uns machen. 

Während der Challenge gönnen wir uns an einem Tag eine neue Pflanze. Es macht einfach Spaß, das olle Gerümpel durch frisches Leben zu ersetzen. Bitte keinen Blumenstrauß wählen! Blumen sind ja im Prinzip schon tot, sobald sie (vom Leben) abgeschnitten sind. Wir würden ihnen beim Sterben zusehen und dann wieder was wegwerfen müssen.

Das sind die Hauptgründe, derentwegen ich minimalistischer leben möchte. Mein Leben soll einfacher werden. Lasst uns also unsere Bude aufräumen und uns auf das Wesentliche konzentrieren!

Zur Minimalismus Challenge selbst

Die Minimalismus Challenge startet Donnerstag, den 19. April 2018. Ein späterer Einstieg ist jederzeit möglich – ich empfehle dann nur nicht, bei Tag 1 anzufangen. Steigt einfach an dem Tag ein, an dem alle anderen Teilnehmer sich gerade befinden. Aus folgendem Grund: Die einzelnen Aufgaben sind auf Wochenend- und Alltage abgestimmt. Sodass ihr den Keller z.B. nicht mitten in der Woche entwuseln müsst und euch am Samstag schön dafür Zeit lassen könnt. Außerdem könnt ihr die restlichen Tage dann noch auf den Social Media mitdiskutieren, wenn ich ihr mögt. Wenn die Challenge schon abgelaufen ist, während du diesen Beitrag liest, lass dich nicht abschrecken. Do it anyway! 

Apropos Social Media: Die Challenge wird auf Instagram stattfinden. Dort poste ich täglich ein Foto mit dem Hashtag #netzknüpferchallenge. Du bist herzlich aufgefordert mitzumachen und auch jeden Tag oder ab und zu ein Bild mit diesem Hashtag zu posten (auf Instagram). In meiner Facebookgruppe „Community Building, Crowdfunding & Mindset für nachhaltige Projekte“ wird es dazu einen Themenschwerpunkt geben, wo über das Thema diskutiert werden kann. Kommt gern in die Gruppe, wenn sie längerfristig thematisch für euch Sinn macht.

Gewinnspiel! Minimalismus Challenge: GewinnspielUnter denjenigen, die auf Instagram mitmachen und den Hashtag benutzen, verlose ich vier tolle Bücher und eine DVD. Ganz im Sinne der Challenge aus meinem Regal aussortiert. Aber nur, weil schon konsumiert und für gut befunden! Die gehören weiter in Umlauf – ich möchte ja keine Besitztümer anhäufen.

Ich freue mich wahnsinnig über jede*n Einzelne*n von euch der oder die teilnimmt und über eure Gedanken zum Thema! Wer ist dabei? Schreibt gern in Kommentare und fügt euer Warum & eure Werte hinzu, wenn ihr mögt.

Hier geht’s zur 30 Tage Minimalismus Challenge  (PDF)
Buchtipp: Magic Cleaning  von Marie Kondo – der Pionierin des minimalistischen Lebensstils