Was ist Crowdfunding noch mal genau? Hier erfährst du es. Außerdem erkläre ich dir die vier verschiedenen Arten des Crowdfunding. Ohne Community Building geht übrigens bei der Schwarmfinanzierung gar nichts. Was darunter zu verstehen ist? Nach dem Lesen dieses Beitrags wirst du klüger sein.

Ich wende mich als Community Coach allgemein eher an Leute, die wissen, wovon ich in diesem Artikel rede. Die sich gemeint fühlen, dürfen sich jetzt getrost in einen anderen Beitrag vertiefen. Allen anderen Neugierigen möchte ich aber nicht das Wissen verweigern. Nimm jetzt also am besten mal die Perspektive desjenigen ein, der Geld braucht – und los geht’s.

Crowdfunding mit Gegenleistung – eine Definition

Kurz gesagt: Viele Menschen geben dir ein bisschen Geld. Das sammelst du und schwupp, hast du einen Batzen Geld zusammen, mit dem du was Feines anstellen kannst.

Ausführlicher gesagt: Stell dir vor, du möchtest ein Projekt, Produkt oder Unternehmen in die Welt bringen, hast aber kein Geld dafür. Die Bank gibt dir auch keins, weil du keine Sicherheiten vorweisen kannst. Was machst du also? Dir deine Idee unter den Arm klemmen, sie möglichst vielen Menschen erzählen und Geld dafür einsammeln.

Wie das geht? Du suchst dir eine Crowdfunding Plattform im Internet, wo ganz viele weitere Menschen ihre Ideen vorstellen, und machst dein Projekt oder Produkt bekannt. Zu diesem Anlass schreibst du einen Text und machst ein Video. Es ist ganz wichtig, dass du beides machst, weil manche Menschen lieber lesen und andere lieber Filme anschauen. Im Zweifel hält doppelt besser. In beiden beschreibst du dein Projekt. Dann legst du einen Zeitraum fest, in dem du das Geld einsammeln willst und wartest ab, bis du das Geld zusammen hast … Haha, nicht ganz! Aber dazu komme ich später.

Jedenfalls kannst du dir die Crowdfunding Plattform als eine Art Onlineshop vorstellen: Du bietest auf der Plattform dein Produkt an, oder andere Gegenleistungen, die du den Menschen gern für ihr Geld geben möchtest. Da kannst du ganz kreativ sein und dir überlegen, was den „Käufern“ Freude machen würde. Die Gegenleistungen haben unterschiedliche Preise, sodass sich jede*r was Passendes aussuchen kann. Der Unterschied zum Onlineshop: Die Produkte werden erst hergestellt, nachdem das komplette Geld eingesammelt worden ist. Logisch, dem Produkthersteller oder Projektbetreiber fehlt ja das Startkapital. Nach dem festgelegten Zeitraum bekommt dieser die entsprechende Summe dann ausbezahlt und kann mit dem Herstellen und Ausliefern loslegen.

Die vier Crowdfunding Arten

Wichtig ist: Es gibt vier Arten von Crowdfunding, das werfen viele Leute gern durcheinander. Was ich eben beschrieben habe, ist das sogenannte reward-based Crowdfunding – das Crowdfunding mit Gegenleistung.

Die zweite Art wird als equity-based Crowdfunding bezeichnet – im deutschsprachigen Raum auch oft Crowdinvesting genannt. Dabei stecken die Investoren relativ kleine Beträge in ein Unternehmen, das noch auf wackeligen Beinen steht oder ganz neu ist, und unterstützen es auf diese Weise. Wenn sie Glück haben, erhalten sie dafür beizeiten eine Rendite ausgezahlt. Wenn sie Pech haben, geht das Unternehmen in die Insolvenz und das Geld ist futsch – es handelt sich hier also um Risikokapital.

Die dritte Art: Das Crowdlending. Hierbei geht’s ums Leihen – die Geldgeber leihen Privatpersonen oder Unternehmen Geld und erhalten dieses dann inklusive Zinsen nach einer festgelegten Zeit zurück. Teilweise gibt’s auch eine Rendite.

Die vierte Art: Das Crowddonating. Es werden kleine Beträge für einen guten Zweck als Spenden ohne Gegenleistung gesammelt. Der Vorteil gegenüber Spenden an Vereine und gemeinnützige Organisationen abseits von Crowdfunding Plattformen: Die Spender erfahren auf der Plattform genau, wofür das Geld eingesetzt wird. Außerdem können sie direkt dort zwischen verschiedenen Projekten wählen, ohne verschiedene Adressen ansteuern und mühsam recherchieren zu müssen.Netzknüpferei Logo

Was ist Community Building?

Es gestaltet sich so: Wenn dich im Internet niemand kennt, bekommst du über’s Crowdfunding auch kein oder nur wenig Geld. Die Menschen finanzieren deine Vorhaben lieber, wenn sie Vertrauen zu dir gefasst haben. Sie wollen was von dir und deinem Hintergrund erfahren und regelmäßig über die Themengebiete rund um dein Unternehmen oder Projekt informiert werden.

Also – tue ihnen und dir den Gefallen. Baue dir noch vor deiner Crowdfunding Kampagne eine Community auf! Das heißt, sorge dafür, dass dir deine Kunden, Interessenten und Fans auf den dir im Internet zur Verfügung stehenden Kanälen folgen. Steigere deine Reichweite, damit viele von dir wissen. Wenn du schon ein Projekt planst, überlege, wer sich dafür interessieren könnte und recherchiere, wo im World Wide Web sich diese Leute am liebsten aufhalten. Dann bespiele die entsprechenden Kanäle. In der Regel sind das die Sozialen Medien Facebook, Instagram, Twitter und YouTube. Aber auch über deine eigene Website kannst du dein „Publikum“ erreichen. Vor allem, wenn du dort regelmäßig spannende Inhalte präsentierst, z.B. auf einem Blog.

Während du beim Crowdfunding Geld sammelst, nutzt du deine zuvor aufgebauten und gepflegten Kanäle im Internet. Du streust dort möglichst viele Informationen in Bezug auf dein Projekt aus, um immer mehr Reichweite zu gewinnen und die Interessenten zum Mitmachen zu animieren.  

 Es kommt darauf an, mit den Menschen in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Nicht zuletzt in der realen Welt gilt es zu netzwerken, was das Zeug hält. Veranstalte zum Beispiel Events und besuche selbst Veranstaltungen anderer. Hast du dir schon im Vorfeld das Vertrauen der „Crowd“, also vieler einzelner Menschen erworben, kann das Crowdfunding beginnen.

Weiterführende Literatur: Das Crowdfunding Handbuch (Orange Press)
Der inspirierendste Film zum Thema Crowdfunding: Capital C